Maiandacht

In der schön geschmückten Wagendorfer Kapelle wurde die letzte Maiandacht durch Herrn HOL Hans Unger aus Eberau im Burgenland (unserem Webmaster!!!) musikalisch besonders schön gestaltet. Er erhielt dafür reichlichen Beifall von den Wagendorfer „Maiandachtgehern“.

Anschließend führte Prof. Franz Tauß durch „seine“ Dreifaltigkeitskapelle. Er wies auf einzelne Sehenswürdigkeiten und Besonder-heiten hin. Mit Recht kann er stolz auf seine künstlerische Leistung sein. Es ist hier ein Ort entstanden, wo man in unserer hektischen Zeit Einkehr und Besinnung halten kann. Und wie man sieht, wird diese Dreifaltigkeitskapelle von den Wagendorfern gerne besucht.

 

DIE

DREIFALTIGKEITSKAPELLE

IN WAGENDORF

 

Nach Plänen von Prof.  Franz Tauß, Wagendorf u.

unter Mitarbeit des Bauausschusses.

 

 

 

Die Wagendorfer Ortskapelle ist durch zahlreiche künstlerische u. symbolische Aussagen gekennzeichnet. Wer sich Zeit nimmt, kann darüber staunen und sich besinnen.

 

GRUNDRISS

1 = Stufe

2 = Überdachter Vorplatz

3 = Nische für Weltkriegsgefallene

4 = Turmnische

5 = Kirchenschiff

6 = Altarraum (Apsis) mit 5/12 Abschluss

 

 

AUSSEN

 

Durch die besondere Platzsituation ist ein gewesteter Altarraum gegeben.

Die Eingangsfassade wird geprägt v. einem 45° Giebelfeld u. dem Sichtbetonglockenturm, wobei der nordseitige Dachsaum des Giebelfeldes deutlich heruntergezogen ist, um die Gefallenennische zu überdachen.

 

Die Turmspitze wurde durch die parallele Fortsetzung der Dachsäume nach oben bestimmt und der nördliche Satteldachteil des Turmes als kompositioneller Ausgleich zum Schiffdach, verkürzt.

Bekrönt ist der Turm mit einem verzinkten Eisenkreuz aus 4 abgetreppten Querarmen mit 4 Ringen, welche die 4 Elemente (Erde, Luft, Wasser u. Feuer) symbolisieren, die von Gott beherrscht werden.  In ihrer Präzision eine Schalungsmeisterleistung (Zimmermeister Michael Taus) stellen die 2 freistellenden Turmwände mit den 2 durchbrochenen lateinischen Kreuzen dar, welche die Vertikale der Türme betonen.

Die frei hängende Glocke (121 kg, Ton E / 2 Fa. Graßmayr-Innsbruck) ist den Gefallenen beider Weltkriege gewidmet u. wird elektrisch geläutet.

 

Die Gliederung der Fassadenwand ergibt sich durch 3 nach oben (zu Gott!) gestaffelte Fensterschlitze , der Dachneigung angepasst (irdisches Licht) - die 2 flügelige Eichenglastür in Kreuzform, sowie die weiße Rundleuchte über der Eingangstür, welche einen harmonischen Kontrast zur sonst streng geradlinig gestalteten Kratzputzfassade bildet.

Nördlich der Eingangstür befindet sich die Tafel der Gefallenen d. 1. Weltkrieges u. in der Nische der eingemauerte Schriftstein des alten Kriegerdenkmals, welcher die Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges beinhaltet.

 

 

 

INNEN

 

Der deckenlose Kapellenraum betont die Höhe u. durch eine Holzschalung den Satteldachcharakter.

 

Eine 3- Fenstergruppe an der Südseite symbolisiert Glaube, Hoffnung u. Liebe, während je 2 Lichtfenster an der Südwest- u. Nordwestseite der Apsis die 4 Evangelien symbolisieren, die jeden Menschen geistig u. seelisch erleuchten sollen.

 

Zwischen diesem Fensterpaar steht ein Sgraffito ( Kratzputzschichttechnik) als Strahlenkranz mit Auge Gottes, für Gott Vater. (Alles fährt zu ihm - alles geht von ihm aus).

 

Darüber im Dachzwickel ein Tafelbild mit Rot-Gelben Flammenzungen („und es erschienen Ihnen Zungen wie Feuer...“) für den Hl. Geist.

 

Eingespannt zwischen Durchzug und First ein gefasstes Holzkreuz mit dem gekreuzigten Sohn Gottes.  Trotz verschiedener Erscheinungsformen, Gott Vater (Sgraffito), Gott Sohn (Holzschnitzerei) und

Hl. Geist (Tafelmalerei) bilden sie eine Einheit = 3 Personen Trinität - Dreifaltigkeit! = Kapellenpatronat.

 

Der alles beherrschende Christus über dem Durchzug stammt von der alten Kapelle u. weist in seinem volkskünstlerischen Stil eine Besonderheit auf: Jede Hand besitzt 6 Finger!

 

4 Tafelbilder zeigen die 4 Evangelisten, verschiedene Altersgruppen symbolisierend, farbig durch Weiß (Glaube) u. Rot (Märtyrer) gekennzeichnet, verweisen sie

auf den Gekreuzigten, auf seine Aussage im Durchzug oder das Evangelium (Schriftrolle o. Buch).

 

Der mächtige Holzdurchzug symbolisiert die Verbindung zwischen Irdischem (Mauer) u. Göttlichem(Kreuz-First) u. ist mit Kerbschnittornamenten an der West- u.
Unterseite bzw. mit den Errichtungsjahren 1976/77 verziert, während die Schauseite mit der Christusaussage : "Ich bin der Weg, die Wahrheit u. das
Leben."
, versehen ist.

Jeder Gläubige soll auf diesen Kernsatz des Christentums aufmerksam gemacht werden.

Der Durchzug bildet auch eine optische Trennlinie über dem leicht überhöhten Altarraum u. dem Gläubigenraum.

 

An der südlichen Apsidenwand stellt ein Sgraffito den hl. Erzengel Michael mit dem Attribut des
Schwertes (Sieger über den Satan) dar, während die nördliche Apsiswand den Erzengel Gabriel mit
Palmzweig (Friedensengel - Überbringer der frohen Botschaft) zeigt.

 

Der Eichenaltartisch ist in seiner Gesamtform (Füße u. Tischplatte) harmonisch der Schräge der Apside
angepasst.

 

Aus Lindenholz (ehem.  Linde neben d. alten Kapelle) in modern ungefasster u. stilisierter Form ist Maria als Himmelskönigin gestaltet, an der Südwand angebracht und die als Mittlerin zwischen Gläubigen- u. Altarraum wirkt.

 

11 bewegliche Bänke, die einander ergänzen, begrenzen den Mittelgang.

Die Nord- u. Südwand des Kapellenraumes sind dem Kreuz, als Glaubenssymbol des Christentums, gewidmet.  Die Sgraffiti zeigen in 4 Kreuzen symbolisch die 4 Evangelien als Glaubensbotschaften - von Gott kommend - in die Welt ausstrahlend sowie den Gnadenfluss, der von der Trinität ausströmt.

In die Turmnische integriert ist ein Schrank zur Aufbewahrung von Liederbüchern u. diversen Gegenständen.

 

3 Hängeleuchten aus weißen Glaskugeln verdeutlichen ebenfalls das Dreifaltigkeitspatronat der Kapelle.

 

Das ovale Weihwasserbecken (St. Margarethener Sandstein) weist den Besucher zum Altar.

Die grün dominierten Bodenfliesen ergeben 4-blättrige Kreuze, die sich mit dem Grün der Apsisfliesen
verbinden.

 

Das Kapelleninnere besitzt durch die Holzfarbe u. das vorherrschende Weiß (Glaube) - Rot (Liebe)
Grün (Hoffnung) eine angenehm harmonische Ausstrahlung.

 

 

Einige DATEN der MESSKAPELLE

 

Baubeginn 1976

Segnung u. Weihe am 14.  Aug. 1977 durch Prälat R. Kroisleitner (Stift Voran) mit Geistl. Rat Pfarrer Gottfried Engelmann (Grafendorf)

 

Innenraum: Max.- Länge             7,0m

                           Breite              4,4m

                            Höhe              5,5m

 

Gesamtbau außen: Länge            8,8m

                           Breite              5,0m

                            Höhe              7,3m

 

Finanzierung:     Zum weitaus größten Teil durch Spenden der Ortsbevölkerung u. freiwillige Arbeitsleistung.

 

 

Möge die Dreifaltigkeit diese Kapelle für die nächsten Generationen beschützen!

 

 

                                                                                                                                                            F. Tauß


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